1. Kostenbeteiligung am Führerschein

Die Arbeitgeber der Transport- und Logistikbranche können eine Beteiligung an den Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene Fahrschul-Grundausbildung zum Erwerb des Führerscheins C und/oder CE sowie für die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen und/oder die Grundqualifikation zum Erwerb des Berufseignungsnachweises C erhalten. Der Arbeitgeber kann diese Kostenbeteiligung sowohl für Arbeiter beantragen, die bereits beschäftigt sind, als auch für diejenigen, die nach Erwerb des Führerscheins C, CE und/oder der Grundqualifikation zur Berufseignung C eingestellt werden. Möglich ist auch eine Kostenbeteiligung an der Ausbildung eines eingetragenen Arbeitsuchenden, der bei FOREM, VDAB, ACTIRIS, Bruxelles Formation oder ADG im Rahmen eines IBO-, PFI-, FPI(-E)- oder IBU-Vertrags gemeldet ist.

Achtung: In Betracht kommen nur Arbeiter, die der Kategorie LSS 083 angehören, sowie eingetragene Arbeitsuchende.

Es können auch mehrere Kostenbeteiligungen gleichzeitig beansprucht werden:

Für Führerscheins bis 31.12.2021:

  • Für die gesetzlich vorgeschriebene Fahrschul-Grundausbildung und für die gesetzlichen Prüfungen zum Erwerb des Führerscheins C: bis zu 1.500 Euro
  • Für den Erwerb eines Führerscheins CE: bis zu 1.200 Euro
  • Für die Grundqualifikation zum Erwerb des Berufseignungsnachweises C: bis zu 500 Euro

Für Führerscheins ab 01.01.2022:

  • Für die gesetzlich vorgeschriebene Fahrschul-Grundausbildung und für die gesetzlichen Prüfungen zum Erwerb des Führerscheins C: bis zu 1.725 Euro
  • Für den Erwerb eines Führerscheins CE: bis zu 1.500 Euro
  • Für die Grundqualifikation zum Erwerb des Berufseignungsnachweises C: bis zu 500 Euro

Der Arbeitgeber kann die Kostenbeteiligung unter der Bedingung erhalten,

  • dass er am Antragsdatum seit mindestens 1 Jahr der Kategorie LSS 083 angehört, und dass der betreffende Arbeiter, für den die Kostenbeteiligung beantragt wird, mindestens 1 Tag im Dienst und in der Kategorie LSS 083 gemeldet ist;

ODER

dass er am Antragsdatum seit mindestens 1 Jahr der Kategorie LSS 083 angehört und dass der betreffende Arbeitnehmer, für den die Kostenbeteiligung beantragt wird, mindestens 6 Monate in der Kategorie LSS 083 gemeldet bleibt;.

  • dass er sämtliche Kosten getragen hat und den Nachweis hierfür erbringt;
  • dass der Fahrer spätestens 6 Monate nach Erhalt des Führerscheins als Arbeiter bei einem Unternehmen des Sektors in Dienst getreten ist.

Achtung: Wenn der Arbeitgeber die Kosten ganz oder teilweise von dem oder den betreffenden Arbeitern zurückfordert, wird die Kostenbeteiligung des Arbeitgebers auch vom SFTL zurückgefordert.

Der Arbeitgeber muss die Kostenbeteiligung des SFTL anhand des Formulars „Antrag auf Kostenbeteiligung Fahrschul-Ausbildung Führerschein C, CE und/oder Grundqualifikation“ (siehe hier nebenstehend rechts) beantragen. Folgende Belege sind dem Antrag beizufügen:

  • eine Kopie der Rechnung über die Ausbildung(en) und die Prüfungsgebühr
  • eine beidseitige Kopie des neuen Führerscheins
  • für einen Arbeiter, der erst vor Kurzem in Dienst getreten ist, eine Kopie des ersten Lohnzettels

Das Antragsformular muss ordnungsgemäß ausgefüllt und unterzeichnet sein und zusammen mit den erforderlichen Belegen beim SFTL eingesandt werden. Dieser Antrag muss spätestens 3 Jahre nach dem auf dem Führerschein angegebenen Ausstellungsdatum beim SFTL eingehen.

Senden Sie das ordnungsgemäß ausgefüllte Formular bitte an:

SFTL
Boulevard de Smet de Naeyerlaan 115, 1090 Brüssel
E-Mail: formation@fstl.be

Fax: 02 424 05 34

Noch Fragen?

02 424 30 80

Möchten Sie einen Besuchstermin in Ihrem Unternehmen vereinbaren, um zusätzliche Informationen zu erhalten?

Wenden Sie sich hierfür bitte an den SFTL-Berater Ihrer Region.

2. PFI-Eingliederungsberufsausbildung zum Lkw-Fahrer

Wenn der PFI-Auszubildende eine Ausbildung in einer Fahrschule absolviert und seine Prüfungen in einem AWSR-Prüfungszentrum ablegt, um den Führerschein C und/oder CE und/oder die Grundqualifikation zum Berufseignungsnachweis C zu erhalten, kann der Arbeitgeber beim SFTL eine Kostenbeteiligung beantragen.

Das gilt auch für den Fall, dass der PFI-Auszubildende nicht besteht!

Seit dem 1. Januar 2016 beteiligt sich der SFTL

  • bis in Höhe von 1.500 Euro an den Kosten des Führerscheins CE;
  • bis in Höhe von 1.200 Euro an den Kosten des Führerscheins C;
  • bis in Höhe von 500 Euro an den Kosten der Grundqualifikation zum Berufseignungsnachweis C.

Der PFI-Auszubildende kann kostenfrei an einer ADR-Schulung bei Forem oder Bruxelles Formation teilnehmen. Wenn der Arbeitgeber sich für ein anderes Ausbildungszentrum entscheidet, kann er beim SFTL eine Kostenbeteiligung für die Ausbildung und die Prüfung beantragen, sofern der PFI-Auszubildende am Ende der Ausbildung eingestellt wird. Der Arbeitgeber kann beim SFTL auch eine Kostenbeteiligung am Erwerb der Fahrerkarte für den digitalen Fahrtenschreiber und an der ärztlichen Tauglichkeitsuntersuchung beantragen, unter der Bedingung, dass der PFI-Auszubildende nach der Ausbildung eingestellt wird.

Die Beträge der Kostenbeteiligungen des SFTL finden Sie in der Rubrik „Prämien und Kostenbeteiligungen für Arbeiter“.

Nähere Informationen über die PFI-Eingliederungsberufsausbildung finden Sie auf der Seite „Individuelle Berufsausbildung im Unternehmen“.

3. Projekt JET („Jeunes dans le Transport“)

Das Projekt JET soll junge Berufskraftfahrer-Bewerber(innen) im Alter von 18 bis 25 Jahren zu Lkw-Fahrer(inne)n ausbilden. Diese Ausbildung findet im Rahmen eines PFI-Eingliederungsausbildungsvertrags statt.

Viele junge Arbeitsuchende haben bereits in den letzten Jahren eine Ausbildung erhalten und sind jetzt Berufskraftfahrer mit Führerschein C/CE und Berufseignungsnachweis, dank PFI-Ausbildung. Wichtig ist, dass die neuen Bewerber, die Berufskraftfahrer werden möchten, eine gründliche Ausbildung erhalten, weil unsere Branche unterschiedlichste Güter befördert und unsere Fahrer somit spezialisierte Fachkräfte sind. Es gibt aber nicht nur verschiedene Arten von Gütern, sondern auch von Be- und Entladetechniken. Hierbei geht es um sogenannte „Transportnischen“, zum Beispiel Gefahrguttransporte, Tiertransporte, Langholztransporte, die Arbeit mit Kran und Gabelstapler, Distribution, temperaturgeführte Transporte, Containertransporte usw.

Das Projekt JET geht nach folgender Methode vor:

  • Sie suchen und prüfen selbst einen geeigneten Berufskraftfahrer-Bewerber (oder eine Bewerberin) unter 26 Jahren. Der Bewerber besitzt einen gültigen Führerschein B. Falls erforderlich, können Sie bei der beruflichen Orientierung, Prüfung und Auswahl auch Unterstützung vom Forem, von Bruxelles Formation oder von einem anderen Fachberater anfordern.
  • Wenn Sie den geeigneten Berufskraftfahrer-Bewerber (oder die Bewerberin) gefunden haben, schließen Sie einen PFI-Vertrag ab. Vor der PFI-Eingliederungsberufsausbildung kann ein Schnupperpraktikum angeboten werden, das im Schnitt eine Woche dauert.
  • Während der PFI-Ausbildung nimmt der Berufskraftfahrer-Bewerber in einer anerkannten Fahrschule an den theoretischen und praktischen Kursen zum C/CE-Führerschein mit Berufseignungsnachweis teil. Die theoretischen Prüfungen finden in einem anerkannten Prüfungszentrum von Forem oder Bruxelles Formation statt, die praktischen Prüfungen in einem AWSR-Prüfungszentrum.
  • Wenn der Berufskraftfahrer-Bewerber oder die Bewerberin den theoretischen oder praktischen Unterricht nicht in einer Fahrschule absolviert, muss er oder sie einen erfahrenen Lkw-Fahrer (oder Lkw-Fahrerin) des Unternehmens begleiten, das ihn oder sie einstellen möchte. Der erfahrene Berufskraftfahrer muss ein vom SFTL anerkannter Ausbildungsbegleiter (oder Ausbildungsbegleiterin) sein. Um das zu werden, muss der Berufskraftfahrer eine zweitägige Fortbildung beim SFTL machen.
  • Sobald der Bewerber den Führerschein C/CE mit Berufseignungsnachweis erworben hat, führt er oder sie selber den Lkw des Unternehmens, aber immer noch im Beisein des Ausbildungsbegleiters, und zwar während der gesamten restlichen Laufzeit der PFI-Ausbildung.
  • Nach abgeschlossener PFI stellt das Unternehmen den jungen Fahrer oder die junge Fahrerin ein.

Die folgenden Kosten werden im Rahmen des Projekts JET finanziert:

  • Kosten für die berufliche Orientierung, das Screening (Prüfung und Auswahl des Bewerbers) das Attitude-Training
  • Koordination der Zeitplanung der Fahrschulen durch den Dachverband (Federdrive)
  • Gesamtbudget der Ausbildung (mit theoretischem und praktischem Unterricht für den Führerschein C/CE in einer Fahrschule, Prüfungsbegleitung in der Fahrschule und Prüfungsgebühren)
  • Erfahrene Berufskraftfahrer können die Fortbildung beim SFTL zum Ausbildungsbegleiter für Lkw-Fahrer kostenfrei absolvieren.
  • Kostenbeteiligung an den Lohnkosten des geprüften Ausbildungsbegleiters für Lkw-Fahrer

Für den jungen Bewerber oder die Bewerberin gelten folgende Zugangsbedingungen:

  • Der oder die junge Bewerbende muss als Arbeitsuchende(r) eingetragen sein und für eine IBO-Ausbildung in Betracht kommen.
  • Er oder sie darf am Anfangsdatum der IBO noch keine 26 Jahre alt sein.
  • Das Unternehmen hat eine freie Stelle für einen Berufskraftfahrer mit Führerschein C/CE.
  • Das Unternehmen hat einen oder mehrere geprüfte Ausbildungsbegleiter oder wählt einen oder mehrere erfahrene Berufskraftfahrer aus, die die Fortbildung beim SFTL zum Ausbildungsbegleiter kurzfristig absolvieren.

Die entsprechenden Antragsformulare finden Sie hier nebenstehend rechts.

Noch Fragen?

Geert Heylen - Ausbildungsleiter - Mail : geert.heylen@sftl.be

4. Ratgeber für Lkw-Fahrer

Die Broschüre „Quid en cas d’accident de la route ?“ wurde herausgegeben, um die künftigen Lkw-Fahrer erst einmal dazu anzuhalten, immer möglichst professionell vorzugehen, insbesondere in schwierigen (Verkehrs-)Situationen und im weiteren Verlauf der Geschehnisse. Die Broschüre steht online für Berufskraftfahrer bereit, die teilweise seit Jahren täglich beruflich auf Achse sind, und für Unternehmen, die konkrete Schritte unternehmen möchten, um ihren Beschäftigten im Straßenverkehr zur Seite zu stehen. Sie können die Broschüre hier herunterladen.

Der Beruf des Lkw-Fahrers verlangt nicht nur höchste Konzentration im Straßenverkehr, sondern setzt den Körper jeden Tag schweren Belastungen aus. Eine Fahrerkabine bietet nicht immer den größten Komfort, ganz zu schweigen von den körperlichen Belastungen beim Be- und Entladen. Körperliche Probleme wie Rückenschmerzen oder Muskelschmerzen in Armen, Beinen, Nacken und Schultern sind keine Seltenheit. Um sie möglichst zu vermeiden und die Qualität der Arbeit zu verbessern, gibt der SFTL hier einige Ratschläge zur Ergonomie an die Hand.

Ein Lkw-Fahrer muss sich in mehreren Sprachen verständigen können. Eine Fremdsprache lernen ist aber nicht so einfach. Deshalb arbeitet der SFTL derzeit gemeinsam mit anderen Organisationen der Branche an einem Taschenwörterbuch für Lkw-Fahrer. Dieses digitale Taschenwörterbuch übersetzt geläufige Sätze und Fachbegriffe aus dem Französischen in Deutsch, Englisch und Niederländisch. Dieses Online-Tool ist mit der App „Quizlet“ nutzbar. Jeder Fahrer oder Auszubildende, der ein Smartphone, Tablet oder einen Laptop hat, kann diesen Ratgeber hiermit nutzen.

FAQ detail

A:

Solange diese Person als Leiharbeitnehmer beschäftigt ist, können Sie keine Kostenbeteiligung beantragen. Erst wenn die Person als Arbeiter fest eingestellt ist, können Sie eine Kostenbeteiligung beantragen, unter der Bedingung, dass diese Person innerhalb von 6 Monaten ab dem Anfangsdatum der Gültigkeitsdauer ihrer Aus- oder Fortbildung, ihrer medizinischen Untersuchung oder ihrer Fahrerkarte den Dienst antritt.